Verfasst von Stefan am 13th Februar 2008 in
Review
Run, Fatboy, Run
(David Schwimmer, USA/UK 2007)
Kino
Im angelsächsischen Raum nennt man ihn Underdog, den kleinen Mann, der am Ende des Filmes Großes vollbringt, das Mädchen bekommt, den Kontrahenten besiegt und von den Menschen geliebt wird. In filmischer Form bestimmt schon tausende von Malen da gewesen, schlägt Regisseur David Schwimmer – seine erste Regiearbeit außerhalb des Fernsehens – ebendiese Richtung ein und fährt den Karren fast komplett an die Wand, leider. Er lässt kein Klischee aus, resteverwertet nahezu jeden Sport- und Beziehungsgag und kann es sich sogar nicht einmal verkneifen, einen der bis dato widerlichsten Körperflüssigkeitsgags zu zeigen… Doch es gibt auch einige wenige nette und wirklich lustige humoristische Einlagen, das muss man ihm lassen. Letzteres ist natürlich voll und ganz Pegg anzurechnen, denn ohne ihn und sein Charisma wäre der Film wirklich eine einzige Katastrophe. Er versucht gegen das schlechte Drehbuch, welches voll gestopft mit Pathos und unnötiger Theatralik ist, anzukämpfen, ähnlicher seiner Figur Dennis', die gegen sich selbst kämpft.
Leider scheitert Pegg im Gegensatz zu diesem aber, so viel darf man angesichts der schrecklichen Vorhersehbarkeit des Ganzen wohl verraten. Was bleibt dem Film bei all der Kritik also positiv anzurechnen? Nun, zum einen wohl Thandie Newton, die ich zuvor nie so stark wahrgenommen habe, wie hier – eine wirklich unglaublich charismatische und schöne Frau. Zum anderen natürlich Simon Pegg und ein herrlich schmieriger Hank Azaria. Das war es leider schon, und so bleibt unterm Strich der Eindruck einer äußerst konventionellen, zu keiner Zeit liebenswürdigen Komödie zurück. Ich kann nur hoffen, dass Peggs Nächster, How to Lose Friends & Alienate People, deutlich besser wird – und das wird er laut Trailer auch. (5/10)
Tags david schwimmer, run fatboy run, simon pegg, thandie newton